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Den Amiga/DraCo sinnvoll einsetzen - 19.08.99


Workshop-Archiv


19.08.1999 - Autor: Michael Burkhardt

Den Amiga/DraCo sinnvoll einsetzen -
Umwandlung von DraCo-Videoclips nach MPEG


Endlich hatte ich mal die Zeit und die M�glichkeit
einen mit dem DraCo geschnittenen Film in ein MPEG-
Video mit Ton zu verwandeln. Dazu kam folgende
Software zum Einsatz:

- MovieShop 5.2
- Samplitude Opus R9-4
- Wildfire 7.15 PPC
- MPlex-1.1 PPC
- Envoy
- AMP V.04
- NetConnect 2.3
- PPC.library 26.24
- powerpc.library 15.0

Hardware:

- DraCo 060 Cube, 36 GB Video, 4 GB Audio,
  3,2 GB Daten, 128 MB RAM, DraCo Altais 4 MB,
  DraCo Motion, A2065 Ethernet Card, Machine
  Control Card, 19" Festfrequenzmonitor, Cola

- Amiga 4000, 68060/50 + 604e/200, CyberVisionPPC,
  8 MB, VLab, ConneXion Ethernet Card, Prelude,
  AGA Flickerfixer, Peggy Plus, 128 MB EDO RAM,
  VMC ISDN Blaster

Zuerst wird das Video fertig mit MovieShop geschnitten
und in eine Szene umgewandelt. Diese Szene zieht man
dann in ein Audiofenster, um das Audio der Szene zu
erhalten. Nun exportiert man das Audio als Datei. Durch
die Einschr�nkungen des MovieShops kann dies nur als
WAV oder MAUD exportiert werden. Da die Export-Fehler
der MovieShop Version 4.x endlich behoben sind, funktioniert
das Exportieren problemlos.

Auf dem A4000 kann man mittels Samplitude Opus das
Sample �ber das Envoy-Netzwerk importieren. In unserem
Beispiel handelt es sich um einen zehnsek�ndigen Videoclip
einer Computerfirma. Die Dateigr��e h�lt sich somit in
Grenzen und das 10 MBit Netzwerk ist recht flott.
Im Samplitude kann man nun das Audio als MPEG-File
exportieren. Dies ist der erste Schritt in Richtung
MPEG-Erstellung, da es kein Tool gibt, welches das
Audio- und Videoencoden vereint.

W�hrend der A4k arbeitet kann man im DraCo die
Einzelbilder der Szene (Videoclip) exportieren. Dazu
�ffnet man das Bearbeiten-Fenster und klickt enfach
auf "Sample -> Block". Nun vergewissert man sich,
welche Einstellungen f�r den Videoexport gew�hlt
sind. Da MPEGs in der Regel sowieso eine kleinere
Aufl�sung hat als normales Video (bei CCIR-Projekten:
688 x 560) kann man sich mit dem Speichern von
JPEG-Halbbildern anfreunden. Dies geht �ber den
Modus "JPEG direkt" absolut schnell und steht von
der Geschwindigkeit in keinem Verh�ltnis zur
IFF-Vollbild Methode. Als Export-Pfad kann man
eigentlich gleich eine Schublade des A4k anw�hlen,
denn sp�ter wird Wildfire mit seinen PPC-Operatoren
ben�tigt. Da MovieShop nach wie vor keinen PPC
unterst�tzt obwohl Anfragen einiger Hardwarefirmen
existieren mu� man auf den PPC-Amiga ausweichen.

Im Wildfire trifft man nun einige Einstellungen f�r
das Umwandeln der Halbbilder nach MPEG. Da die
vertikale Aufl�sung halbiert ist hat man derzeit
Bilder im Format 688 x 280 vorliegen, was nicht
sonderlich sch�n aussieht, denn dieses Format
entspricht nicht dem nat�rlichen Sehverhalten
des menschlichen Auge. Au�erdem ist es gestaucht.

Daher verwendet man einen Skalieren-Operator, der
die Bilder auf 320 x 240 skaliert ohne auf die
Proportionen zu achten. Es entsteht ein kleines
Bild mit korrektem Seitenverh�ltnis. Einziges
Problem in Wildfire ist die Einstellung der
Bitrate f�r das MPEG. Hier mu� man experimentieren.
512 ist z.B. ein Wert f�r kleine, pixelige
MPEGs, die daf�r aber ruckelfrei abgespielt
werden sollten.

Nachdem als Eingangsquelle die aus MovieShop
exportierte Einzelbildsequenz gew�hlt wurde
ist noch zu beachten, da� man jeweils das zweite
Halbbild auslassen mu� um wieder auf die zehn
Sekunden Endl�nge zu kommen. Da PAL-Video immer
mit 25 Bilder pro Sekunde arbeitet m�ssen bei
zehn Sekunden Spotl�nge auch 250 Bilder genutzt
werden. MovieShop hat jedoch 500 Bilder exportiert,
da Video mit dem Halbbildverfahren arbeitet, wobei
ein Halbbild die ungeraden und das n�chste Halbbild
die geraden Zeilen eines Vollbildes beinhaltet.
Dank Wildfire kann man einen Offset von 2 einstellen
wodurch wirklich nur jedes zweite Bild berechnet
wird. Ein wichtiger Vorteil um das Video wieder
auf die richtige L�nge zu kriegen.

Wichtig bei Samplitude und Wildfire ist die
Verwendung der PPC.Library, denn beide Programme
laufen auf der Phase5-Library. Stabilit�tsprobleme
gibt es hier nicht. Lediglich der AMP, das MPEG-
Abspielprogramm verwendet die WarpOS-Library.

Nun liegen zwei Dateien vor: das Audio-MPEG und
das Video-MPEG. Um diese zu vereinen nutzen wir
die PPC-Portierung des Programms MPLEX von
Alexander Frisch. Auch dieses Programm benutzt
die Phase5-Library, die sich bei professionellen
Anwendungen anscheinend immer noch durchgesetzt
hat.

Das Programm MPLEX verf�gt leider �ber keine
GUI und mu� daher aus der Shell aufgerufen
werden. Prinzipiell ist der Einsatz kinderleicht.
Man mu� nur Video- und Audio-MPEG-Quelle angeben
und danach das neu zu schreibende File benennen.
Das war es - zumindest fast, denn danach beginnt
ein kurzer �berpr�fungsproze� der Ausgangsdateien.

Sobald dieser abgeschlossen ist fragt das Programm
nach einigen Daten, die allerdings komplett
vorgegeben werden. Mit diesen Vorgaben entsteht
ein zuverl�ssiges und schnelkes MPEG das auf
jedem PC abgespielt werden kann. Der Amiga tut
sich da jedoch recht schwer. Ich habe bis jetzt
keine vern�nftige absturzfreie Software f�r
den Amiga gefunden. Die PeggyPlus spielt das
MPEG mit Sound in Echtzeit ab, jedoch hat diese
Steckkarte einige Hardware-Fehler, die die
Qualit�t verschlechtern.

Fazit:

Der Amiga ist wirklich zu etwas zu gebrauchen.
Mit etwas Hingabe und viel Zeit kann man
anschauliche Ergebnisse erzielen. Nicht so
sch�n sind die Probleme unter den Programmen,
die manchmal wie gewollt erscheinen. Die
Rechengeschwindigkeit k�nnte nat�rlich flotter
sein, dennoch bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.
Sch�n w�re nat�rlich eine GUI und eine automatische
Verkn�pfung der Funktionen der einzelnen Programme
wie es z.B. zwischen MovieShop und Wildfire
inzwischen realisiert wurde.



Best regards,


Michael Burkhardt

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